Hey ihr Lieben,

Heute ist der Internationale Tag der Pflege 2021 – und wir haben nicht vor, die Situation schönzureden! Wer heute in Deutschland zB Krankenpfleger*in wird, hält die Arbeitsbedingungen im Schnitt sechs Jahre aus. Sechs. Jahre. Wir stehen nicht vor einer Pflegekatastrophe, sie hat längst begonnen. Viele Pfleger*innen müssen regelmäßig Doppelschichten schieben, weil nicht genug Personal da ist. Das kann heißen, morgens um halb sieben für jede kranke Person nur einige Minuten Zeit zu haben, um sie auf den Tag vorzubereiten, mittags eine halbe Stunde Pause reinzuquetschen und abends um neun nach hause zu gehen. Um morgen früh wieder um halb sechs aufstehen und alles geben zu müssen. Stand letzten Herbst sind im Moment 3.500-4.000 Stellen unbesetzt, die Leute können nicht mehr. Und während das Gehalt ab und an erhöht wird, schreitet die Sparerei bei der Privatisierung weiter voran, werden Personalschlüssel nicht verbessert und die vorhandenen Stellen so nie lang aufgefüllt, weil die meisten den Überdruck nicht lange aushalten. 

Aber WAS können wir tun? 

– für Pfleger*innen ist es extrem schwer, zu streiken – seid für sie sichtbar in für euch covid-tauglichen Settings, zB bei kleineren Flashmobs mit Abstand

– man kann an die Bundespflegekammer oder ihre Mitgliedsorganisationen spenden

– egal welche Partei ihr wählt: bezieht das Thema in eure Entscheidung ein! Ihr könnt euch natürlich auch direkter engagieren, z.B. einer Partei beitreten

– wer Schüler*in ist, könnte versuchen, das Thema in Referaten zu pushen oder mit anderen einen Tag der Pflege für die Schule zu fordern

– in Krankenhäusern etc. ist jeden Tag Tag der Pflege – verbreitet das Thema regelmäßig auf Social Media, indem ihr Petitionen unterschreibt und teilt, … 

– ihr könnt auch Briefe/E-Mails an Politiker*innen schreiben und Kommunalpolitiker*innen auf das Thema ansprechen!

Menschen zu helfen, darf nicht mehr bedeuten, sich selbst so krass aufopfern zu müssen! Lasst uns dranbleiben – es geht uns alle was an. Eure GJ Oldenburg